Annett (45 Jahre) über das Seminar Tod und Auferstehung:
Das Seminar Tod und Auferstehung hat für mich eine ganz besondere Bedeutung.
Es handelt vom „lösen“, vom „lassen“, von dem sich vertrauend hingeben in den Prozess des Sterbens,wunderbar begleitet und unterstützt von den ausgesprochen erfahrenen Therapeuten Inga Büschen und Willi Kiechle.
In dieser Woche nahm ich Abschied von den Beziehungen in meinem Umfeld, von der Natur, meinem Körper, von meinem bisherigem Leben. Dieses Abschied nehmen, wurde durch zahlreiche Rituale unterstützt. Was hier „einfach“ geschrieben steht, war ein Prozess, der mich veränderte.
Am Ende steht der Tod, die Endlichkeit dieses Lebens , dass Ende aller Wünsche , Hoffnungen, aller Lieben. Das Leben ist endlich, was ich weiß und wohl erst durch das Seminar begriffen habe.
Das „Wiederauferstehen“ ermöglicht einen neuen Start in das eigene Leben.
Für mich war entscheidend, zu fühlen, wie wichtig es ist, Dinge die mir wichtig sind, zu Lebenszeiten in Kontakt zu bringen, sonst stirbt es sich weniger leicht.
Ich begann nach dem Seminar einen Kurs für Körperarbeit. Ich reduzierte die Arbeitsstunden und habe mich für ein Studium beworben.
Am wichtigsten ist mir , mich zu fühlen, mich zu erforschen, aus der inneren Sicherheit mag ich in das Außen sehen. DANKE an alle die mit mir durch diese besondere Zeit gewandelt sind.
Tobias (36 Jahre) über das Seminar Tod und Auferstehung:
Nun, was lehrt uns das Seminar „Tod und Auferstehung“? Für mich: Man braucht keine Angst zu haben vor dem Tod, – oder zumindest braucht es keine Angst zu haben vor dem Todesseminar (wie ich es immer nenne). Im Vorfeld wird viel darüber geredet, geradezu gewarnt: Es ist sehr intensiv, man solle mindestens – mindestens! – die Heldenreise absolviert haben. Und nun hatten wir einen Teilnehmer, für den es das erste Rebillot-Erlebnis war, und der sehr gut im Prozess mitgekommen ist, und für mich muss ich sagen, dass ich die Heldenreise, mein bis dahin einziges einwöchiges Seminar, als intensiver, zehrender empfunden habe. Was aber sicher auch daran liegt, dass es meine erste Begegnung, mein erster Kontakt mit – ja, mit meinem innersten Selbst war.
Kurzum: Man braucht also keine Angst vor dem Todesseminar zu haben, das direkt zum Einstieg gleich ohne größeres Warm-up zur Sache kommt. Das fordert erstmal, aber in Folge wechseln sich hohe und heilige Momente ab mit profanen, aber genauso wichtigen weltlichen Momenten des Lebensgenusses. In diesem fließenden Übergang findet sich genügend Zeit, immer wieder hinzuspüren, was er denn nun ist, dieser Tod, und was wir mit im anfangen können, solange wir noch leben. Und wie gewohnt verstehen es die Leiter, mit unglaublicher Ausdauer und ihrer Fähigkeit zu ganz präzisem und subtilem Wahrnehmen uns Teilnehmer ein Stück Weges an der Hand zu führen. Und in diesem Schwebezustand, diesem Zwischenraum zwischen Lebendigkeit und Auseinandersetzung mit Sterblichkeit, kristallisiert sich immer deutlicher heraus, was wir hier eigentlich erfahren dürfen: Wir dürfen er-leben – mit allen Sinnen!
Ich sagte oben, die Heldenreise empfand ich als intensiver. Vielleicht stellte sie eine beeindruckendere Zeit in meinem Leben dar, jedoch muss ich auch sagen, dass das Todesseminar auf eine ganz andere, subtile Weise weitergewirkt hat. Während die Heldenreise ein Feuer entfacht hat, legte sich in der Zeit nach dem Todesseminar die Erfahrung allmählich und ganz sanft wie leiser Schnee nieder, und meine Wahrnehmung dafür, welche Dinge mir in meinem Leben eigentlich bekommen und welche nicht, verschärfte sich.